Wannseepokal • April 2016

Die Wetterprognose für das Wochenende sagte etwas von Schnee und Temperaturen unter 10°C voraus, als wir am Freitag­abend mit zwei Gespannen bei sonnigem Frühlings­wetter zum Wannsee aufbrachen. Mit Pauline, Lamo, Ludwig, Kilian, Zeno sowie Volkmar und Andreas als Fahrer, Betreuer und Mitsegler ist fast die komplette 29er Gruppe der JGC in dieses „Winter­wochen­ende“ auf dem Wasser aufgebrochen. An den Haken der beiden Zugfahrzeuge hingen drei 29er, unser großes RIB und der Esterel-Klapp­wohn­wagen. Im Dunkeln angekommen wurde die Wagen­burg inkl. einem Zelt auf dem Trailer-Parkplatz gleich hinter dem mondänen Vereins­haus des VSAW aufgebaut und die erste kalte Nacht vor­bereitet. Elektro­heiz­lüfter brachten die Fahrzeuge auf erträgliche Einschlaf­tempera­turen, solange die Kabel­trommel­sicherungen das hergaben.

Samstag 11:00 wurde der erste Start auf dem großen Wannsee ange­kündigt. Unser um 8:00 geplantes Früh­stück stellte sich im Nach­hinein als zu sportlich geplant heraus. Die Melde­prozedur dauerte deutlich länger als geplant, da wir erst einmal wieder lernen mussten, dass es ohne unter­schriebenen Haftungs­ausschluss keine Segel­anweisung gab. 29er abladen, auf­riggen, um­ziehen, Mobo mit Auto­hilfe auf dem vollen Gelände slippen und Steuer­manns­besprechung besuchen, dauerte bis 10:30 und der Weg zur Start­linie war weit. Am Ende sind dann doch alle drei Boote inkl. des Begleit­bootes pünkt­lich, aber ohne Reserve an der Start­linie gewesen.

Die Wett­fahrt­leitung hatte einen Trapez­kurs für vier ganz unter­schied­liche Boots­klassen ausgelegt. Am Start waren immerhin 33 420er, 14 Finns, 16 FDs und 17 29er. Die 29er wurden auf die „Outer Loop“ gelegt, die 420er sollten „Inner Loop“ absegeln. Also stimmten wir uns auf die „Outer Loop“ ein, was so lange gut ging, bis die Wett­fahrt­leitung in der 5. Wett­fahrt für die 29er eine Kurs­nummer für „Inner Loop“ anzeigte. Es stellte sich wieder einmal heraus, dass es gut ist, die Kurse schon einmal am Abend vorher durch­zudisku­tieren. Nach der Sache mit den Haftungs­ausschlüssen war das die zweite Lektion, die wir mitnahmen. Das kann nur am frühen Saison­start und den tiefen Temperaturen gelegen haben …

Die beiden Stammcrews auf GER 915 und GER 1058 mit Zeno und Kilian sowie Lamo und Ludwig haben am Samstag fünf Wett­fahrten, bei teil­weise frischem und böigem Wind durch­gezogen. GER 1578 war mit Pauline und Andreas besetzt, aber nicht 100%ig fit (gerade auskurierte Erkältung und ver­stauchte Finger an der rechten Hand) und segelte zwei Wett­fahrten mit. Danach wurde es zu kalt und die Kräfte ließen nach. Alle drei JGC-Crews mussten nicht nur einmal Bekannt­schaft mit Wannsee­wasser schließen und es zeigte sich, dass ein dicker Neo + dickem Spray­top wärme­haushalts­mäßig durchaus mit einem Trocken­anzug mit halten kann.

Für Sonntag, der noch kälter werden sollte, zeigte die Wett­fahrt­leitung Erbarmen, und legte den ersten Start für die drei Wett­fahrten auf 11:00. Alle drei Crews trafen sich bei frischem Wind und ein­stell­igen Tempera­turen 11:00 an der Start­linie. GER 1578 legte zusammen mit einem Berliner Boot einen guten Pin-End-Start hin und kreuzte auf der bevor­teilten linken Seite des Kurses auf. Der Lohn war der Blick nach vorn, denn nach einem kurzen Zwei­kampf mit dem Berliner Boot sah die Crew von GER 1578 vor sich außer der Luv­tonne nichts. Alle anderen Boote waren daneben, oder dahinter und so kamen sie zusammen mit der Spitzen­gruppe an Tonne 1 an. Dann zeigte sich leider, dass es bei Down­wind­speed und Halsen­sicherheit noch einigen Trainings­rück­stand gibt und das Wetter tat mit heftigen Hagel­schauern sein Übriges. Die Crew auf GER 1578 nahm im Hagel­schauer eine Aus­zeit, um Kräfte für die nächste Wett­fahrt zu sammeln, entschied sich dann aber auf Grund der Kälte abzu­brechen und die Gesund­heit zu schonen. Auch GER 1058 musste leider noch in dieser Wett­fahrt aufgeben, da das Gennaker­fall gerissen war und somit war GER 915 mit Zeno und Kilian das einzige SVLSW Boot, was noch im Rennen war. Diese JGC-Crew zog dann noch alle drei Wett­fahrten am Sonntag durch und hat somit alle acht Wett­fahrten gewertet abge­schlossen. Das wurde mit Platz 13 von 17 belohnt. GER 1058 war bis Samstag­abend punkt­gleich und landete final auf Platz 14. Die Entscheidung hat das Gennaker­fall übernommen, in dem es „aufgegeben“ hat.

Hier die Ergebnisse im Detail: Ergebnisse 29er als PDF

Alles in Allem war es ein sehr anstrengendes, aber erfolg­reiches Wochen­ende und das Wichtigste ist, dass es allen Spaß gemacht hat, auch wenn das Wetter und die Ergebnisse teilweise noch nicht so waren, wie wir uns das wünschen.
In der Online-Zeitschrift Yacht.de ist auch ein Artikel mit Fotostrecke zu finden.

Text: Andreas Heilmann  

Fotos: M. Kapahnke    

Weiterführende Links:
• Wandlitzer-Segelclub
• Ergebnisse
• Ergebnisse als PDF
Hier noch die Windmesswerte „Wannsee 2016-04-23/24“